Auch in 2023 suchte die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ zivilgesellschaftliche Projekte aus dem ganzen Bundesgebiet, die sich auf vorbildliche Weise für Demokratie und Toleranz engagieren.

Insgesamt waren im Wettbewerb 2023 rund 300 Bewerbungen eingegangen, das Auswahlverfahren der Aktiv-Preistragenden war mehrstufig und zeitintensiv. Es wurde nicht “das einzigartige Projekt” gesucht, sondern Wert darauf gelegt, eine breite Sammlung verschiedener Ansätze, Formate, Zielgruppen und Themen abzubilden und somit Projekte auszuzeichnen, die auf ganz unterschiedliche Weise für eine demokratische Gesellschaft und ein tolerantes Miteinander eintreten.
So machte die Juri des Aktiv-Wettbewerb mit ihrer Auswahl von Preisträgern Beispiele guter Praxis für andere Engagierte zugänglich, die zum Engagement inspirieren.

Unter neun ausgezeichneten Projekten aus Sachsen ist auch „Filmwerkstatt weltoffene Jugend“ des Kinder- und Elternzentrums Kolibri e. V.. Aus diesem Projekt ist der Film „Wie will ich leben? Ab jetzt mit Chuzpe!“ hervorgegangen, bei dem sich Jugendliche mit Antisemitismus auseinandersetzen. Die jugendlichen Teilnehmenden, teils mit eigenen Diskriminierungserfahrungen, haben nach Berührungspunkten zum jüdischen Leben in Sachsen gesucht und sich mit Antisemitismus damals und heute auseinandergesetzt. Das Projekt lief von Sommer 2021 bis Ende 2022 in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. Es umfasst Ausflüge nach Leipzig, Weimar und Prag sowie einen Besuch des KZ Buchenwald, die zur Recherche und Auseinandersetzung mit dem Thema dienten.

Weiter setzten sich die Jugendlichen in Workshops mit verschiedenen Formen des Antisemitismus auseinander. Darauf aufbauend entstand schließlich der Film, wobei die Jugendlichen die gesamte Produktion – vom Drehbuch, über Schauspiel, Kamera, Drehortsuche, Musikauswahl, bis hin zu Ton und Maske – selbst umsetzten. Die Filmpremiere fand am 22. Januar 2023 im Filmtheater Schauburg Dresden statt und wurde gefolgt von weiteren Filmaufführungen. Im Anschluss fanden Publikumsgespräche mit den Projekteilnehmenden und Vertreter*innen der jüdischen Gemeinde statt. Der Film wurde zudem auf YouTube veröffentlicht und ist kostenlos verfügbar.

Wir gratulieren dem enthusiastischen Projektteam der Filmwerkstatt weltoffene Jugend zu der Auszeichnung und dem maximal hohen Preisgeld (6.000 €) und sind schon gespannt auf die Ergebnisse des bereits laufenden Folgeprojektes, das durch Diskussionen während der Projektarbeit angeregt wurde und sich mit dem Schwerpunkt Antimuslimischer Rassismus auseinandersetzt.

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